RAAM-Qualifikation
Schweizer Radmarathon 2011
Nach 6.800km Vorbereitung machte ich mich am 30.06. auf nach Wiedlisbach. Die Vorbereitung lief nicht so optimal, wie bei den Teilnahmen in den Jahen zuvor. Betreut wurde ich diesmal von Andi!
Wieder übernachtete ich im Zelt bei Start&Ziel. Abends genoss ich noch die Ruhe und das Ufer mit der vorbeifließenden Aare. Gegen 21:30h ging ich dann schlafen.
Freitag, 01.07.2011
Am vormittag, ca. 1 Stunde vor Rennbeginn, traf Andi im Start/Ziel-Bereich ein. Wir gingen die wichtigsten Punkte nochmals durch und begaben uns dann zum Briefing, um die letzten aktuellen
informationen zu erhalten.
11:50 Uhr - Start!
1. Teilabschnitt
Wieder war ich unterwegs nach Langenbruck. Allerdings sollte ich dieses Jahr auch über den Kilchzimmersattel fahren, den ich von 2009 bei der Betreuung von Florian kennenlernte. Oben wartete mein
Betreuer Andi auf mich, um mir die lange Windjacke zu reichen. Wir hatten noch 17°!
Nach der rasanten Abfahrt vom Sattel zog ich in der Ebene die Windjacke wieder aus und übergab sie wieder an Andi. Gegen 14:45h erreichte ich den Checkpoint in Koblenz.
2. Teilabschnitt
Nach dem elektronischen Stempeln ging's ohne Pause weiter in Richtung Ewattingen. Hier folgte nun einer der schönsten Abschnitte, die Fahrt das Steinatal hinauf nach Bonndorf.
Bereits zu Beginn der Steigung erwartete ich, Andi zu treffen. Ich sollte eine volle Trinkflasche erhalten. Doch hinter keiner Kurve war er zu finden! Letztlich nahm ich an, dass er sich vielleicht
auf der Schlaufe von Koblenz über Zurzach verfahren hatte, was auch tatsächlich der Fall war.
Ich fuhr dann ca. 1h ohne etwas zu trinken und verspührte mittlerweile einen zeimlichen Durst. Bei einem Begleitfahrzeug eines anderen Teilnehmers hielt ich dann mal an und fragte dort nach einer
Flasche voll Wasser, die ich auch bereitwillig erhielt.
Meine Fahrt ging weiter, und kurz vor Bonndorf holte mich Andi dann endlich doch noch ein. Gleich bekam ich wieder eine Flasche mit meinem Powerbar.
Beruhigt, ihn wieder bei mir zu wissen, ging die Fahrt nach Ewattingen weiter.
Gegen 16:48h erreichten wir den dortigen Checkpoint, wo wieder meine Eltern auf mich warteten! Nach 3minütigem Aufentahlt ging es weiter in Richtung Ramsen.
3. Teilabschnitt
Es folgte wieder die schöne Abfahrt in die Wutachschlucht und an der Wutach entlang bis nach Achdorf, wo der Anstieg nach Blumberg begann. Kaum war ich in den Anstieg gefahren, runterschalten,
springt mir die Kette vom vorderen Kettenblatt. Da stand ich nun in der 15%igen Steigung! Kette wieder drauf, und weiter - und zwar ohne Schwung.
Oben wurde ich von Andi angefeuert!
Der Himmel war mittlerweil mit schwarzen Wolken verhangen, und ca. 3 km später regnete es - bei 10°. Auf der Ebene nach Leipferdingen zug ich mir eine Regenjacke über, die ich bis Ramsen auch nicht
mehr ablegte. Aufgrund der neuen Streckenführung überschritten wir die Deutsch/Schweizer Grenze 5mal bis Ramsen.
Um 18:56h traf ich beim dortigen Checkpoint ein. Essen, Trinken und trockene Kleider anziehen - nach 19 Min. ging's weiter.
4. Teilabschnitt
Es folgte eine flache Etappe entlang der Südseite des Bodensee. Hier fuhr ich 'gemeinsam' mit Reiner Forster, einem weiteren Teilnehmer, der direkt vor mir gestartet war. Andi wartete in regelmäßigen
Abständen und versorgte mich mit allem, was ich brauchte. Den Checkpunkt Frasnacht erreicht ich um 20:51h. Hier montierten wir das Licht für die Nachtfahrt. Kurz noch was gegessen, Flaschen getauscht
und nach 12 Min. fuhr ich weiter in die Nacht hinen. Nächster Checkpoint war Sargans.
5. Teilabschnitt
Die Fahrt geht seit 2009 nicht mehr über Österreich, sonder wir fuhren auf der schweizer Seite den Rhein hinauf. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurde ich fast von einem schweizer
handytelefonierenden Golf-Fahrer in einem Kreisverkehr abgeschossen. Durch meine Vollbremsung - im Kreisverkehr - entging ich dem Zusammenstoß nur ganz knapp. Auch dass ich nicht stürtzte war großes
Glück!
Von Andi wurde ich wieder bestens versorgt. Kurz vor Sargans bekam ich langsam schwere Beine. Um 23:45h traf ich dort ein. Halbzeit! Hier gab's eine Massage von Andi und wieder frische Kleidung. Nach
33 Min. Pause ging's weiter.
6. Teilabschnitt
Pfäffikon war das nächste Ziel. Dazwischen lag der Kerenzerberg, der nach 20km Einrollen begann. Problemlos überwand ich den, sowie auch die Abfahrt nach Näfels. In Niederurnen allerdings verfuhr ich
mich. Wir hatten eine Wegmarkierung übersehen, was uns 3Min. kostete. Dann ging's über koupiertes Gelände bis zum Zürichsee. Pfäffikon erreichte ich um 03:00h. Nach 7minütigem Aufenthalt und der
Einnahme einer heissen Boullion fuhr ich weiter.
7. Teilabschnitt
Nach 4km kam nach der Eisenbahnbrücke die Abzweigung nach links, dem Sattelpaß entgegen. Nach dem steilsten Stück in Schindelleghi ging's dann allerdings nach rechts, Richtung Menzingen. Menzingen
erreichte ich um 04:20h wo ich eine Schlafpause von 30 Minuten einlegte. Dies haben wir kurzfristig entschieden, da ich dort plötzlich richtig Müde wurde. Nach insgesamt 38 Min. ging's weiter in
Richtung Sargans. Mittlerweile spührte ich schon ein unangenehmes Gefühl im Magen. Ca. 25km vor dem Checkpoint verfuhren wir uns erneut, und zwar so sehr, dass wir das Rad in's Auto luden und wieder
zurück auf die Strecke fuhren. Zum Glück hatten wir eine Karte dabei!!
Die Weiterfahrt auf dem Rad wurde mir immer unangenehmer. Ich hatte Magenprobleme und konnte die letzten 10 km nur noch so einigermaßen im Stehen fahren.
Emmenbrücke (Luzern) erreichten wir um 07:30h.
Das Ende
Wir beschlossen, eine längere Pause zu machen, mit der Hoffnung, dass sich mein Magen geruhigen würde. Aber auch 1 Stunde später war das noch nicht der Fall, so dass wir beschlossen, das Rennen
aufzugeben. Ich meldete mich beim Checkpoint in Emmenbrücke ab. Ich glaube, die Boullion in Pfäffikon hat sich mit dem Powerbar nicht vertragen wollen!
Ergebnis: 480km in 17h20Min. Fahrzeit, 27,4 km/h netto
Ein herzliches Dankeschön an Andi, der stets sein Bestes gegeben hat, um mich 'durchzubringen'!